Dein Zyklus in Bewegung

Vielleicht ist dir das auch schon einmal aufgefallen, dass du nicht in jeder deiner Zyklusphase gleich stark, schnell, leistungsfähig bist. Das ist aber kein Grund zur Sorge. Denn im Laufe deines Zyklus verändert sich deine Hormonzusammensetzung und wirkt sich dementsprechend auf deine Leistungsfähigkeit aus. Und diese merkst du dann nicht nur im Alltag, sondern auch im sportlichen Bereich.

Das Gute ist aber, dass du dich ganz bewusst an deine Phasen anpassen kannst. Und so wirst du merken wie du nicht nur deinem Körper hilfst, sondern wie du auch insgesamt ausgeglichener und leistungsfähiger wirst.

Denn mit deinem Zyklus zu arbeiten bedeutet für den Körper weniger Stress. Und weniger Stress wirkt sich positiv auf alle Bereiche deines Lebens aus.

 
Starten wir also mit dem ersten Tag deines Zyklus, also mit deiner Menstruation

 In diesen Tagen heißt es für dich und deinen Körper Rückzug. Du darfst dir die Zeit für dich nehmen und voll und ganz nur für dich selbst da sein. Ich weiß, dass das nicht immer ganz einfach ist mit all den Aufgaben, die wir in unserem Alltag haben. Aber auf was du trotzdem achten kannst ist, dass du deine Bewegung anpasst.

Denn in dieser Zeit heißt dein Motto Ruhe und Entspannung. Das heißt allerdings nicht, dass du gar nichts machen kannst, sondern einfach nur alles gelassener anzugehen.

Welche Bewegungen sind nun aber in dieser Zeit am besten?

Hier eigenen sich sehr sanfte Sportarten wie Yoga oder Spazierengehen. Dein Kreislauf wird in Schwung gebracht was sich wiederrum sehr positiv auf Menstruationsschmerzen auswirken kann.

Hartes Training oder gar Überkopf-Übungen solltest du allerdings komplett weglassen. Durch deinen vorherrschenden Hormonhaushalt ist die Verletzungsgefahr in dieser Zeit sehr hoch. Zusätzlich kann dein Hormonhaushalt auch durcheinandergebracht werden.

Deswegen nimm dir hier wirklich Zeit zum Wahrnehmen und Spüren. Geh alles etwas langsamer und bewusster an und mach dir keinen Stress oder Leistungsdruck.

 
Nach der Menstruation kommt deine Postmenstruelle Phase, die zweite Phase deines Zyklus (innerer Frühling)

Diese Zeit ist wie der Frühling in der Natur. Alles ist neu, fängt an zu erblühen, erwacht. Und genau so ist es auch in dir. Du wirst wieder lebendiger und merkst, wie du mehr und mehr Energie hast.

Deswegen eignet sich diese Zeit auch perfekt dazu alles spielerisch und mit Leichtigkeit anzugehen. Nimm dein Training nicht immer ganz so ernst und probiere vielleicht sogar mal ein paar neue Gedanken aus. Sei es neue Schritte, eine neue Übung oder einfach eine komplett neue Sportart.

In deinem inneren Frühling kannst du also den Spaß in den Vordergrund stellen. Doch zugleich hast du auch genug Power um wieder für HIIT oder auch Krafttraining mit steigenden Gewichten.

 
Nun folgt in deinem Zyklus der Eisprung, die Zeit, um Vollgas zu geben

 In dieser Zeit heißt es Vollgas. Du kannst alles geben und dich zu Bestleistungen anspornen. Denn auch dein Verletzungsrisiko ist durch deine Hormonzusammensetzung sehr gering.

Vielleicht hast du das auch schon gemerkt, dass dir in dieser Zeit alles superleicht fällt und genau das kannst du auch beim Sport, bei Bewegung ausnutzen.

 
Nach der Superwoman Zeit heißt es wieder ein Stück zurück zu treten und in die prämenstruelle Phase, die letzte Phase deines Zyklus, einzutauchen

 Die Zeit für Vollgas ist also vorbei und du darfst dich wieder ein bisschen zurücknehmen. Das heißt aber nicht. Dass du gar nichts machen darfst oder dass diese Zeit unwichtig oder gar nervig ist.

Denn in deiner prämenstruellen Phase erfolgt die Regeneration. Und ohne Regeneration kannst du auch kein Vollgas geben. Denn nur, wenn dein Körper genug Zeit hat sich auszuruhen können eventuelle Verletzungen repariert werden oder auch Muskelwachstum erfolgen.

Was kannst du also in dieser Zeit tun?

Fange zuerst einmal an dein Training Schritt für Schritt runter zu fahren, wie auch immer das für dich aussehen mag. Das ist wirklich sehr individuell. Wenn du aber deinen Körper anfängst lesen zu lernen und ihn wahrnimmst, merkst du wann es Zeit ist weniger zu tun.

Und dann erfolgt die Regeneration. Setze hier vor allem auf Mobilität, Dehnungen oder Verfeinerung von Techniken. Auch sanftes Ausdauertraining ist noch vollkommen in Ordnung.

Baue die Bewegung ein, bei der du merkst, sie tut dir gerade gut.

Meist sind die letzten Tage vor der Menstruation anstrengend für dich und deinen Körper und mir persönlich geht es so, dass ich hier dann einfach auch mal überhaupt nichts machen möchte. Und auch das ist gut so. Denn dein Körper zeigt dir genau auf, was er braucht. Und du kannst dich zu 100% auf ihn verlassen.

Probiere dich also einfach aus. Vertraue dir selbst und hab diese kleine Anleitung im Hinterkopf. Wenn du eine Zeit lang mit deinem Körper gearbeitet hast, wirst du schnell erkennen, wie toll es sich anfühlt und wie gut du dich fühlst.

Viel Spaß bei deinem nächsten Training